, Jochen Warner

Frühlingsbummel 2023

 

... oder 1291 Höhenmeter und 15572 Schritte

Ausgerüstet mit Schweizer Landeskarte, Schrittzähler, Regenschirm und 9 Uhr Pass begab sich der Tourenleiter gut gelaunt an einem fast sonnigen Sonntagmorgen an die Forchbahn Haltestelle Stadelhofen, wo der diesjährige Frühlingsbummel starten sollte. Trotz sehr pessimistischer Wetterprognose warteten schon acht Aquarianer sehnsüchtig auf den Abmarsch. Bleibt noch zu bemerken, dass die Aquarius Ladies wieder einmal in der Mehrheit waren. Pünktlich um 10:18 Uhr  setzte sich die erwartungsvolle Schar per ÖV in Richtung Forch in Bewegung, wo noch Alt-Tauchleiter Peter zur hochmotivierten Wandertruppe stiess. Trotz äusserst sorgfältiger Vorbereitungen und vorgängiger intensiver Rekognoszierung der Wanderroute trauten die Frühlingsbummler ihrem Wanderleiter nicht über den Weg. Nach dem Motto sicher ist sicher wurden erst einmal Handys gezückt, um den an der Bahnhofswand aufgezeichneten Wanderweg zur Bluemlisalp, dem ersten Etappenziel, abzulichten. Mit total neun wanderlustigen Teilnehmern ging es nun endlich los, wo nach rund 10 Minuten auf Hartbelag und an blühenden Rapsfeldern vorbei bereits der höchste Punkt des Tages erreicht wurde. Prächtige Panoramaweitblicke entzückten die Bummler, doch unter den Wanderexperten herrschten unterschiedliche Ansichten über die Namen der höchsten Berge im Kanton Zürich. Selbst mit der modernsten Software namens «Piekfainder» war es den Spezialisten nicht möglich auf Anhieb den höchsten Gipfel im Kanton mit Namen Schnebelhorn (1291 m) zu lokalisieren. Kleine Anmerkung des Verfassers: Besagter Berg wird bei Einbürgerungen in der Stadt Zürich fast immer abgefragt.

Diskussion der Berggipfel

Der anschliessende Waldweg sorgte bald einmal für eine weitere Überraschung. Da erblickte die Wandertruppe links am Weg doch tatsächlich eine Cenote à la Mexiko mit schnapsklarem Wasser. Wasser spielt bei Aquarius Wanderausflügen immer eine zentrale Rolle, sei es abgepackt im Rucksack oder als Begleiter von oben oder längs des Weges. Doch an diesem Sonntag hatte Petrus gute Laune und die Regenschirme blieben zugeklappt. Immer leicht bergab  kam bald einmal der erste kleine Wasserfall in Sicht, wo die Bildknipser fast nicht mehr aufzuhalten waren.

Wasserfall

Mit zunehmender Wanderdauer änderte sich auch die Topografie mit tollen Weitblicken in Richtung Uetliberg und Albiskette. Nach gut einer Stunde seit Abmarsch an der Forch beschleunigten sich seltsamerweise die Schritte der Aquarius Bummler vermutlich im Hinblick auf baldige Nahrungsaufnahme. Nach Ankunft auf der Bluemlisalp und Ausblick auf die Landbeiz gleichen Namens gab es kein Halten mehr. In weiser Voraussicht hatte der Wanderleiter bereits einen schönen Tisch im Restaurant reserviert. Mit Gerstensaft aus dem Appenzell und rotem Rivella wurde im Alpstübli der drohenden Dehydrierung ein schnelles Ende gesetzt, bevor die Speisekarten konsultiert wurden. Vom vegetarischen Hamburger bis hin zur saftigen Bauernbratwurst war fast alles zu geniessen. Nach Hauptgang und Dessert begann der zweite Teil des Frühlingsbummels, wo der Leiter eigentlich die Wanderschar an ihre physische Leistungsgrenze bringen wollte. Leider wurde nichts daraus. Einige schlaue  Bummler hatten aber vor Abmarsch an den gelben Wanderschildern eine erhebliche Distanzkürzung herausgefunden. Statt nach Herrliberg, beschloss die Mehrheit in demokratischer Abstimmung den nur 40 minütigen Weg nach Erlenbach unter die Füsse zu nehmen statt den Einstünder zum geplanten Bahnhof. Und von nun an ging es im wahrsten Sinne bergab und zwar steil bergab. Denn es galt im Erlenbacher Tobelweg vorbei an rauschenden Wasserfällen und zahlreichen Treppenstufen eine Höhendistanz von 190 Metern zu bewältigen. Tatsächlich schaffte es die Wandertruppe nach 15572 Schritten müde aber wohlbehalten in der angezeigten Zeit bis zum Bahnhof, wo  der Wandertag sein glückliches Ende fand.

Alle Eindrücke zum diesjährigen Frühlingsbummel findet ihr in der Bilder-Galerie